Lernvideos erstellen — 5 einfache Möglichkeiten
In diesem Beitrag zeige ich Dir, wie Du eigene Lernvideos selbst erstellen kannst.
Dazu habe ich Dir in diesem Video 5 Arten von Lernvideos zusammengestellt, die Du
- schnell
- ohne großen technischen Aufwahnd und
- vor allem ohne selbst vor die Kamera zu müssen
produzieren kannst.
Hier einmal die 5 Möglichkeiten in der Kurzübersicht:
Einen Screencast als Lernvideo aufnehmen
Dazu nimmst Du einfach den Bildschirm Deines Computer auf. z.B. Deine sowieso schon vorhandene Powerpoint® Präsentation. Und sprichst dazu. Dazu brauchst Du lediglich:
- Laptop
- Präsentationsprogramm (z.b. eines dieser hier)
- Screenrecorder (z.b. Loom oder im besten Fall Camtasia)
- Ein Mikro
In diesem Beitrag erfährst Du mehr übers Screen Recording.
Ein Video mit Dir selbst vor der Kamera
Diese Videos werden auch Talking Head genannt. Das ist perfekt geeignet, wenn Du Deine Zuschauer direkt ansprechen möchtest.
Dazu benötigst Du:
- Ein Smartphone
- Ein Mikro
- Ein Schnittprogramm
- einen Raum mit viel Licht
und schon kannst losgehen!
Wenn Du einen etwas hübscheren Hintergrund in Deinem Video haben möchtest, ohne dass Du direkt Dein Büro in ein Fernsehstudio verwandeln musst, gibt es auch eine günstige Lösung.
Und zwar: Den Greenscreen.
Bis vor einigen Jahren nur Profiproduzenten vorbehalten, kann heute (fast) jedes Schnittprogramm ganz einfach einen grünen Hintergrund gegen was auch immer austauschen!
Und in diesem Video zeige ich Dir, wie es funktioniert:
Ein Interview als Lernfilm
Solltest Du nicht selbst der oder die größte Expertin für ein Thema sein, kannst Du einfach ein Interview machen — und es Deinen Teilnehmern als Lernfilm zukommen lassen.
Momentan am besten remote übers Web und einfach aufzeichnen.
Ein animiertes Lernvideo erstellen
Was früher absoluten Profis vorbehalten war, kann heute jeder selbst machen. Zumindest, wenn Du einen Computer bedienen kannst.
Du kannst z.B. Whiteboard Videos erstellen oder etwas im Legetrick. Die passende Software ist bspw. Vyond, Doodly oder mysimpleshow.
Hier zeige ich Dir die Software Doody:
Und in diesem Video siehst Du, wie bspw. mysimpleshow funktioniert:
Und hier zeige ich Dir, wie Du die Software Videoscribe nutzen kannst, um ein Whiteboard Video im Scribble Stil zu erstellen:
Den Bildschirm Deines Tablets als Tafelersatz nutzen
Du kannst natürlich ebenso Deinen Tablet Screen aufnehmen. Dann wird dieses Tablet zu einer digitalen Tafel. Und alles was darauf passiert, kannst Du aufnehmen.
So kannst Du in einer Notizenapp oder Zeichenapp schreiben bzw. malen oder Formeln zeigen. Und daraus ein Lernvideo erstellen, indem Du dazu sprichst.
Natürlich kannst Du im Nachhinein noch die Geschwindigkeit ändern, damit alles zusammenpasst.
Und so gehst Du am besten vor — in 5 Schritten!
1. Das Konzept
Als erstes solltest Du entscheiden, was für einen Lernfilm DU machen möchtest. Zu den Fragen, die in dieser Phase anstehen, gehört auf jeden Fall:
- Wer ist meine Zielgruppe?
- Welches Ziel verfolgt der Film (im besten Fall nur eines)
- Wie lange dauert der Film ca.?
- Welche Fakten gehören dazu?
- Wie ist der Film aufgebaut bzw. welche Story erzähle ich? Hier würde ich besonders viel Aufmerksamkeit hinlegen. Denn: Die Story kann Deinen Film zum Erfolg machen. Oder, wenn sie nicht passt bzw. nicht vorhanden ist, zerstören.
- Welchen Stil hat der Film (Comic, Whiteboard, Real, etc.)
- Dann noch Skript und Storyboard (Etwas Arbeit, aber ein Lebensretter ;-)
2. Die Vorbereitung
Hier bereitest Du alles vor, was Du benötigst:
- Kamera (eventuell)
- Software (Erklärvideo Software oder Screenrecorder oder ähnliches)
- Mikrofone
- Sitzplatz
- eventuell Licht
- Der Hintergrund, falls jemand aufgenommen wird.
3. Die Aufnahme
Die Aufnahme erfolgt entweder in einem oder zwei Schritten:
Für manche Arten des Lernvideos macht es Sinn, erst das Audio aufzunehmen. Und zwar: Wenn Dein Film animiert sein wird. Möchtest Du also ein Whiteboard-Video oder ein Lernvideo im Comicstil aufnehmen, wirst Du zuerst das Audio aufnehmen und danach den Film erstellen.
Anders bei Screencasts oder Videos in realem Stil: Hier erfolgt alles gemeinsam. Dir passiert ein Fehler? Kein Problem! Einfach weitermachen wie gehabt.
Denn:
Es gibt Schritt Nummer vier!
4. Die Nachbearbeitung und Schnitt
Beim Schnitt hast Du die Möglichkeiten in einem Schnittprogramm (bspw. Camtasia) alle Stellen mit Ähms, Öhms oder anderen Fehlern (Pausen etc.) rauszuschneiden.
So wird Dein Video kürzer und ansprechender.
Zudem kannst Du noch weitere Dinge bearbeiten: Texte rein, Mauseffekte dazu, Markierungen etc.
Oder sogar die Königsdisziplin:
Interaktive Lernvideos erstellen: Dazu kannst Du bspw. direkt in Dein Video ein Quiz integrieren. Oder auch Marker bzw. Sprungmarken. Diese kannst Du als Inhaltsverzeichnis nutzen oder als Verweis auf externe Inhalte (bspw. Webseiten)
Denn: So kannst Du ganze WBTs (Web Based Trainings) erstellen. Und das sogar mit Leistungskontrolle!
Schritt 5: Die Veröffentlichung
Nun ist es soweit, alles ist erledigt. Bevor Du das gute Stück veröffentlichst, überlege noch kurz, in welchem Format. Am besten ist sicherlich die FullHD Auflösung in 1080p. 4k Filme sind sehr groß und nicht unbedingt fürs Web gedacht. Und in FullHD kann man trotzdem noch alles gut erkennen. Der Codec h264 ist perfekt für die Verbreitung im Web und erzuegt hinreichend kleine Dateien.
Für interaktive Lernvideos musst Du allerdings einen Schirtt weiter gehen. Sie können nicht auf Plattformen wie Youtube oder Vimeo veröffentlich werden. Wohl aber auf der eigenen Website als html. Struktur.
Oder auf Plattformen wie screencast.com. Auf Lernplattformen wie Moodle oder ähnlichen können solche interaktiven Filme als SCORM Paket hochgeladen werden.
Es lohnt sich also, vorher kurz zu überlegen, wo der Film veröffentlicht werden soll. Und dann erst zu exportieren, um nicht alles doppelt machen zu müssen.
Fazit Lernvideos erstellen
Lernvideos sind ein hervorragendes Instrument in der heutigen Zeit. Und es ist für uns alle leichter denn je. Alles was Du brauchst, hast Du wahrscheinlich sowieso schon in Deinem Arsenal. Nun noch ein wenig Zeit für die Auswahl der Methode und das Erstellen des Videos und schon kanns losgehen!